Wichtige Warnmeldung für unsere Kunden!

Liebe Leser,

aus aktuellem Anlass möchten wir Sie zu Ihrem Schutze mit diesem Bericht informieren.
Leider gibt es auch in unserer Branche des Goldankaufs „schwarze Schafe“, vor denen wir Sie warnen müssen.

Die Personen schalten großflächige Anzeigen in Tageszeitungen und vereinbaren mit Lockangeboten vornehmlich Hausbesuche, um sich Zutritt zur Wohnung von Interessenten zu verschaffen – insbesondere zu Wohnungen von unseren älteren Mitbürgern. Diese Lockangebote können unterschiedlich sein: So werden Höchstpreise für Pelze oder Teppiche versprochen, günstige Polster-, Stein- oder Teppichreinigungen angeboten, etc. Dem Ganzen wird ein Anschein von Seriösität verliehen, indem in der Anzeige ein Ladengeschäft mit Adresse angegeben wird. Macht man sich jedoch die Mühe, dort vorbeizugehen, wird man feststellen, dass das Geschäft zumeist geschlossen und keiner anzutreffen ist (wegen Hausbesuch).

Sind die Personen erst einmal in der Wohnung, so überreden sie mit einem hohen Redetalent die Interessenten zum Verkauf von Gold und Schmuck, wobei der Goldankauf das eigentliche Ziel dieser Personen sind. Das eigentliche Lockangebot (z.B. Pelze, Teppiche, etc.) wird „auf das nächste Mal“ verschoben und der Goldankauf wird schnell über die Bühne gebracht. Weigern sich die Interessenten, Gold zu verkaufen, wird Druck ausgeübt. Unter dem Eindruck des vermeintlich guten Lockangebotes wird vom Interessenten zudem häufig verkannt, dass für das Gold nur ein Bruchteil dessen bezahlt wird, was der Schmuck bzw. das Gold tatsächlich wert ist.

Würde man das Gold an einen seriösen Goldankäufer verkaufen, kann man ein Vielfaches des Erlöses erzielen, was bei solchen Hausbesuchen gezahlt wird.

Wir haben den Test gemacht und kürzlich einen Testverkäufer zu einem dieser Anbieter von Lockangeboten („Pelze & Gold zu Höchstpreisen“) in Pforzheim geschickt, der aktuell in einer lokalen Tageszeitung sehr regelmäßig großflächige Anzeigen schaltet.

Der Testverkäufer erhielt von uns ein Armband mit einem Bruttogewicht von 17,7 Gramm mit 585/000 Gelbgold (punziert) - also mit einem Feingoldgehalt von netto 10,35 Gramm - im Wert von etwa 544,00 € sowie einen echten Pelz (Jacke).

Nach ca. 15 Versuchen, bei denen er vor verschlossener Ladentür stand, traf der Testverkäufer endlich im Ladenlokal einen Mann an. Dieser forderte den Testverkäufer auf, ihm zunächst das Gold zu zeigen.

Nach ausführlicher Untersuchung mit einer Fingerlupe und dem Wiegen mit einer ungeeichten Waage (angeblich sei das Armband nur brutto 14 Gramm schwer) behauptete der Ankäufer, dass es sich nur um vergoldeten Schmuck handelt, der maximal etwa 2 Gramm Gold enthält. Er bot dem Testverkäufer 50,00 € für den Schmuck mit einem tatsächlichen Wert von etwa 544,00 € an. Der Testverkäufer ließ offen, ob er auf das Angebot eingeht und fragte, was er denn für den Pelz bekommt. Der Ankäufer wollte vom Pelz jedoch nichts wissen und meinte nur, dass er genug Pelze habe.


Das St. Galler Tagesblatt hat Vergleichbares bereits im Oktober 2017 wie folgt berichtet:


Die Recherche zur «Teppichwäscherei Rheineck» begann, nachdem der «Kassensturz» die Bevölkerung vor den Machenschaften von Betrügern gewarnt hatte. In dieser Zeitung gab ein Herr Kwiek Inserate auf, mit denen er für seine Teppichwäscherei im Städtli warb. Das Inserat erregte Argwohn, weil es den Flyern der in der Fernsehsendung gezeigten Teppichbetrüger (siehe unten) glich.

16-mal besucht, 16-mal geschlossen: Im Laden an der Hauptstrasse 28 war nie jemand anzutreffen, und dies, obwohl mit Öffnungszeiten von «Mo – Sa 9 – 19 Uhr» geworben wurde. Unter den beiden Telefonnummern – einem Fest- und einem Mobilanschluss – war niemand zu erreichen. […]

Es deutet alles darauf hin, dass M. Kwiek – dieser Name steht von Hand geschrieben auf dem Briefkasten neben dem Schaufenster – keine Besucher im Laden haben will. Er oder die Betreiber wollen anscheinend nur Termine für Hausbesuche. Ein weiteres Indiz hierfür ist der Zettel in der Auslage: «Wir sind zurzeit nicht im Geschäft. Für einen Termin rufen Sie bitte an …» […]

Nachforschungen zeigen: Unter dem -Namen Kwiek wurden in der Schweiz bereits an mehreren Orten Teppich- oder Polsterreinigungen eröffnet und inzwischen wieder geschlossen. Im Schweizer Handelsblatt gibt es einen Eintrag: «Kwiek – Fachreinigung Polster und Teppiche» in Riehen bei Basel. Als Inhaber mit Einzelunterschrift ist ein Gino Kwiek eingetragen, deutscher Staatsangehöriger aus Köln Buchheim. Jemand mit Namen Kwiek hat in Wolhusen, Kreuzlingen und vor der Eröffnung des Ladens in Rheineck auch in Tägerwilen eine Teppichwäscherei betrieben. Alle bisherigen Anrufe in einem dieser Läden blieben unbeantwortet, zum Teil waren die Anschlüsse nicht mehr in Betrieb. […]

Wie Bruno Meier, Präsident der Interessengemeinschaft Orientteppiche und Gutachter für Staatsanwaltschaften gegenüber dem «Kassensturz» vermutet, stecken hinter den Teppichgeschäften offenbar alte Bekannte: acht bis neun Familien, bei denen es sich um deutsche Staatsangehörige mit Roma-Hintergrund handeln soll. Genannt wird auch die Leverkusener Grossfamilie Goman. «Einzelne Familienmitglieder des Clans wurden in Deutschland bereits 2015 wegen Teppich- und Betrugsdelikten im grossen Stil angeklagt», heisst es im «Kassensturz». In «Spiegel-TV» im März 2014 erzählt Clan-Mitglied Ricardo Kwiek über die Machenschaften von Enkeltrick-Betrügern. Als eine der Maschen, um in Wohnungen von älteren Leuten zu gelangen,
geben sich die Ganoven als Mitarbeiter eines Teppichhauses aus. […]

Wenn der Betrug später auffliegt, schämen sich viele Opfer, den Vorfall zu melden. Weigern sich die Leute, die überhöhten Preise zu zahlen, werden sie unter Druck gesetzt.

(Quelle: https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/rheintal/verschlossene-tueren-dieteppichwaescherei-die-nie-geoeffnet-hat-ld.233326)



Auch die Polizei Wolfsburg hat im Februar 2020 vor dubiosen Antik- und Pelzankäufen gewarnt:


Die Täter inserieren offen in Tageszeitungen und Wochenendblättern und versprechen in einer mehrtägigen Sonderaktion Höchstpreise für Pelze und Porzellan. Eine 81 Jahre alte Wolfsburgerin war erst zum Jahresende Opfer von diesen Betrügern geworden, die vielmehr an Goldschmuck als an Pelzen und antiken Sachen interessiert waren. Gutgläubig hatte die Seniorin den Unbekannten ihren Goldschmuck anvertraut, den die Betrüger zur angeblichen Prüfung mitnahmen und danach zu Bezahlung nicht wiederkamen. Es entstand ein Schaden von 3000 Euro. Als die aufmerksame Wolfsburgerin Anfang Februar in einem Anzeigenblatt erneut eine Annonce sah, setzte sie sich mit der Polizei in Verbindung, um andere vor dieser miesen Masche zu warnen.

(Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56520/4517410)



Wenn Sie in den letzten Wochen Opfer einer solchen Masche geworden sind, zögern Sie bitte nicht, unseren Rechtsanwalt zu kontaktieren, der uns u.a. in dieser Angelegenheit berät:


Rechtsanwalt Thomas Neumann
E-Mail: neumann@n-ra.de
Telefon: 0211-900 9790


Wir stehen mit der Verbraucherzentrale in Kontakt und sammeln aktuell Informationen und Hinweise, um weitere Schritte einleiten zu können.


Lassen Sie sich nicht durch großflächige Anzeigen mit angeblichen Höchstpreisen täuschen und locken. Betrachten Sie solche Anzeigen stets sehr kritisch. Es geht diesen Leuten im Ergebnis immer nur um Ihr hart erspartes Geld und Gold!


Wenn Sie Ihr Gold verkaufen wollen, beachten Sie bitte unbedingt die folgenden Empfehlungen:

1) Erkundigen Sie sich, ob Ihre Freunde gute Erfahrungen mit Goldankäufern gemacht haben. Wenn ja, gehen Sie nur zu diesen.

2) Wenn Sie keine Person mit Erfahrung im Goldverkauf kennen, gehen Sie nur zu lokalen Goldankäufern, die seit vielen Jahren am Ort sind und Gold ankaufen. Die „schwarzen Schafe“ sind nur kurzzeitig an einem Ort und verschwinden dann nach einigen Monaten wieder (daher haben Sie bei diesen Personen übrigens auch faktisch gar keine Möglichkeit, rechtlich gegen diese vorzugehen).

3) WICHTIG: Vereinbaren Sie keine Hausbesuche! Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung!
Beauftragen Sie Familie oder Freunde, Ihr Gold zu seriösen Goldankäufern zu bringen.

Und vor allem: Bleiben Sie gesund!


Hochachtungsvoll
Ihr Patrick Müller